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Too far gone...
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Phoenix
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Too far gone...

Beitragvon Phoenix » 13. März 2017 10:47


Pags war nachdem er seine Vorbereitungen unternommen hatte wieder in sein Quartier gegangen. Dort hatten das Kind und Sarah bereits geschlafen - Er beobachtete sie.

Er liebte Sarah, ohne jeden Zweifel. Sein Kind war die Zukunft, er würde alles für es geben. Doch etwas fehlte. Er fühlte sich entrückt, fehl am Platz und entfremdet. Seit der Prozess die überraschende Wendung genommen hatte, nach der Sarah ihn fast gelyncht hatte, empfand er sich selbst als Monster.

Es war weniger, daß er ein schlechter Mensch war, oder sich so fühlte. Aber er hatte seine Skrupel verloren. Seine Entscheidungen waren logisch, kühl und berechnend. Seine Emotionen ließ er aus Ihnen heraus, obschon er sich aufregte, Angst hatte, Zorn empfand oder auch Hilflosigkeit. Die Emotionen waren eine Ebene, seine Entscheidungen eine Andere. Er fühlte sich wie fremdgesteuert.

Etwas in ihm fing an zu glauben, daß er selbst nicht sein Schicksal lenkte, sondern daß er, wie eine Marionette, an unsichtbaren Fäden hing. Die Launen dieses Wesens, daß ihn steuerte, ob Gott, das Universum, der Teufel oder ein Puppenspieler, interessierte sich nicht für seine Gefühlswelt. Es war an seinem Erfolg interessiert; Der Anzahl seiner Abschüsse, den Orden auf seiner Brust, den Fähigkeiten, die er sich erwarb und dem Ansehen, daß sich über die Zeit angesammelt hatte. Es jagte Beförderungen, die er schon lange nicht mehr bekam, und prügelte ihn von einem Extrem ins Nächste.

Irgendwie hatte der Gedanke etwas Beruhigendes. Wenn es eine höhere Macht gab, die ihn steuerte, dann wären die Fehltritte, die er sich leistete, die Greueltaten, die er beging, nicht seine Eigenen. Es gab eine Chance, daß es sich irgendwann entschied ihm Frieden zu geben, ihn aus all dem hier herauszuholen - Zurück nach Hause.

Aber was war, wenn er sich all das nur einbildete; Wenn er über die Jahre den Unterschied zwischen Gut und Böse vergessen hatte, den Unterschied zwischen Richtig und Falsch. Was war, wenn er verrückt geworden war, und an Wahn litt? Wenn das Jacobs Hunter Syndrom ihn nicht nur erwischt, sondern wider aller Mutmaßungen zerstört hatte? Was war, wenn er selbst die Verantwortung für all das Töten, die Übergriffe, das Elend behielt? Wie sollte ein solcher Mann eine Familie versorgen, seinem Kind Liebe und Mitgefühl beibringen?

Tränen Rängen ihm über die Wangen. Es wurde alles langsam zuviel. So viele Jahre, so viele Freunde, so viele Gegner. Alles wurde zu einer unsteten Masse voller Zweifel, Tod und Leid.

Er begann zu brechen, feine Linien zeichneten die Rissen in seinem Gesicht ab. Andere mochten sie Falten nennen, er wusste es besser. Dies war der Anfang vom Ende. Irgendwann würden sich dort, wo jetzt die sogenannten Falten lagen tiefe Canyons ziehen. Die Haut würde nachgeben, und sein Innerstes würde sich nach Außen stülpen. Er würde in tausend Splitter zerfallen und dann...

Sanfte Arme legten sich von Hinten um seinen Hals. Sarah´s Gesicht tauchte neben seinem auf.
"Was ist los?" Fragte sie ihn mit ruhiger, balsamartiger Stimme.
Er konnte nicht antworten. "Ich habe dich gehört und bin aufgewacht. Was stimmt nicht?"
Pags schüttelte den Kopf, verbarg sein Gesicht mit einer Hand und berührte mit der Anderen ihren Arm. Sie fühlte sich wunderbar an.
Sein Körper bebte in kleinen Stößen, ihre Unterarme wurden feucht.

"Ich liebe dich," flüsterte sie in sein Ohr, "das weißt du. Ich weiß daß du es weißt, und ich weiß daß du leidest." Fügte sie sanft hinzu. "Du quälst dich. Du suchst Jemanden, den du dafür verantwortlich machen kannst. Ich verstehe das." Ihre Arme wurden locker, ließen ihn los und sie schritt um ihn herum. Mit Leichtigkeit, nahm sie einen der Stühle, drehte ihn um, so daß die Lehne zu Pags zeigte, und setzte sich so darauf, daß ihre Arme auf ihr zu Ruhen kam, der Oberkörper leicht dagegen gelehnt. Sie sah ihn an.

Durch seine Finger sah er sie. Tanktop, Schlafanzughose, barfuß. Die Haare nach hinten zusammengebunden, wie sie es immer tat, wenn sie schlief. Ihr Blick ruhte auf ihm, ihr Hände spielten mit sich selbst. Sie war die Entspannung in Person. Er verstand nicht, wie sie einerseits wütend auf ihn sein könnte und andererseits so unendlich gesammelt - in ihrer Mitte.

Langsam nahm er die Hand vor seinen Augen weg und sah in die Ihren. Inannas Wärme strahlte ihm entgegen, und etwas Anderes, eine Traurigkeit, die er von ihr nicht kannte.
Er fixierte sie, und vergaß fast, wie sie wieder begann zu sprechen.
"Du machst dich kaputt, du machst uns kaputt." Schalt sie ihn ruhig, "Das geht so nicht. Dafür haben wir nicht gekämpft, dafür bin ich nicht..." Sie unterbrach. ".. Zurückgekommen, änderte sie ihre Antwort.

Pags nickte zu ihr. Sie hatte recht, aber er fand in diesem Augenblick nicht zu sich. Nicht die Worte, nicht das, was ihn ausmacht. Er war leer und müde. Das


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Phoenix
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Re: Too far gone...

Beitragvon Phoenix » 14. März 2017 01:00


Das erste mal in Wochen ließ er sie wirklich an sich heran und schien darunter noch mehr zu leiden , als an der SItuation selbst. Ihm wurde klar, daß er es gewesen war, der die Distanz aufgebaut hatte, nicht sie.

Nachdem sie ihn im Bomber angebrüllt hatte, war er kommentarlos gegangen. Er hatte auch danach nicht das Gespräch gesucht, um zu klären, was passiert war. Ihre Reaktion war nur natürlich.

Sich dies einzugestehen war eine echte Herausforderung. Diese Frau war sein Schicksal, tot oder lebendig. Sie war alles was er hatte und alles wofür er kämpfte. Mit einer Ausnahme. Sein Kind.

Warum hatten Sie es noch nie in der Öffentlichkeit bei seinem Namen genannt. Warum trug es immer geschlechtsneutrale Kleidung. Warum war es so ein Geheimnis, wenn es doch jeden Tag für die Bordcrew gegenwärtig war. Warum wußten außer Ihnen und den Ärzten niemand, wer oder was es war?

Vermutlich, so dachte er bei sich, weil es das Einzige war, was seine Frau und er nicht mit der Welt teilen mussten. Auf das die Navy keinen Anspruch erheben konnte. Zumindest solange sie nicht wussten... Sie würden es nie erfahren; Und wenn, dann war es sowieso zu spät. Inanna hatte dafür gesorgt, daß Kulikov die Einzige blieb, die die Wahrheit kannte, und Sarah hütete das Geheimnis vor Potter - Vor Allen. Das Kind war der vermutlich wertvollste Mensch, nicht nur für ihn. Es gab andere, die würden dies genauso sehen. Er würde sie niemals an sie heran lassen.

Und wenn es doch dazu käme? Dann hätte er zwei Anlaufstellen. Eine würde ihn für immer von seinen Kameraden trennen, die andere war Hauffmann. Der ältere Mann hatte ihn bereits vor Jahren besucht, kurz bevor er ihm Prodigy mit der Achates gesandt hatte, um ihn zu heilen. Joe, sie hatte n sich zuletzt nicht in aller Freundschaft getrennt. Das letzte Gespräch war ein Vorwurf gewesen. Es tat ihm leid, daß es so enden musste, aber er war krank gewesen und als er wieder gesund war, war Joe... Wo war er eigentlich? Die Frage hatte er sich bis jetzt nie gestellt. Komisch eigentlich, wo sie doch so enge Freunde gewesen waren. Jetzt war er eine Episode, wie so viele andere in seinem Leben. Eine gute, das war sicher, aber eine Episode nicht desto weniger.

"Bist Du noch bei mir?" - Eine Stimme drängte sich in seine Gedanken. Er öffnete die Augen und sah ihr direkt in die Augen. Sie war das Feuer, daß seine Asche immer wieder neu entflammte. Sie verzehrte ihn, und belebte, was übrig war. Er liebte sie und er hasste sie. Sie war der perfekte Gegenpol zu allem und sie hatte Tanaka verdrängt.

Tanaka Imasu, sie hatte jetzt wieder einen Platz in seinem Leben. Sie war sein WSO, nachdem Sarah den Platz geräumt hatte. Sie war noch so gut wie damals, besser sogar. Die eigene Ausbildung als Pilot, ihr Dienst in der Landreichkrise, hatte sie wachsen lassen. Sie strahlte dies aus.

Ihre Narben, ihre Wunden waren von einer Schande zu einem Teil von ihr geworden. Sie war eine unglaubliche Frau, und sie hatte ihm vergeben. Soweit das möglich war. Es stand noch Einiges zwischen Ihnen, nicht zuletzt der beinahe Abschuss, der sie so entstellt hatte. Es war eine Situation gewesen, ähnlich der, die nun zwischen Sarah und ihm stand. Nur war damals das Ziel ein Anderes gewesen und es hatte sich gewehrt. Es hatte ihm nix genutzt, aber es hatte ihn, sein Schiff, und seine WSO verletzt. Sie alle an den Rand des Todes gebracht.

Aber hier waren sie. Alle drei, wieder ein Gespann und wieder so tödlich wie eh und je. Sie war sein Schutzengel, und sein Freund. Wenn überhaupt, hatten die Jahre als Paar, die Zahllosen Einsätze als Gespann, sie nur besser gemacht. Aber es gab nie wieder einen Weg zurück in das, was sie mal waren. Dort waren Sarah und das Kind, und sie beide wussten das.

Ob Tanaka einen Anderen finden würde? Bestimmt, sie war noch immer schön, auf ihre Art, vor allem innerlich. Sie war noch immer gefährlich, und sie war noch immer eine begnadete Technikerin.
Dort hatte sie angefangen, als Riot Grrrl an Bord der Ragnarok, eine der beiden Letzten, noch verbliebenen. Was war aus Cassandra geworden? WIeso sah er sie nie? War sie Dan nachgereist?

"Hallo?" Wieder diese Stimme, "Jemand zuhause?"

Snap out of it! - sagte er zu sich selbst. "Ich liebe dich!" Sagte er zu ihr. Er hatte es nicht häufig gesagt. Eigentlich so gut wie nie. Immer nur dann, wenn sie litten - Er litt.

Sarah sah ihn an. "Ich weiß..." Sagte sie sanft, "aber das ist nicht unser Thema heute. Was ist los? Und warum gerade jetzt?"
Pags sah sich hilfesuchend im Raum um. Er wußte nicht, wie er es anfangen sollte. Er wußte nicht wie er...

"Als Du damals," er stockte. Sie verengte die Augen, "Als ich damals?" Pags biss sich auf die Lippen, "Wie hast du es über dich gebracht? Diese unbeteiligten..."
Jetzt wusste sie genau, worauf er anspielte, "Sie waren nicht unbeteiligt. Sie waren ein Werkzeug, ein notwendiges Opfer, um zu erreichen, was ich erreichen musste." Sie fixierte ihn, "Was hast du vor?"

Sarah war ein harter Hund, das wusste er. Er war nur er selbst. Er tötete wenn er musste, er war gut darin. Phoenix war ein vollendeter Bomberpilot, aber ihm fehlte das Kalkül, die Härte um zu tun, was sie getan hatte. "Ich habe ein Angebot bekommen..." Antwortete er wahrheitsgemäß.
"Was für ein Angebot?" Setzte sie mißtrauisch nach.
"Eines, daß vollenden könnte, was Du damals angefangen hast."
"Wen?" Hakte sie abermals nach.
"Die Kilrathi." Gab er schwach wieder.
"Das schaffst du nicht." Stellte sie trocken fest. "Du schaffst das nicht und du würdest alles verraten wofür du stehst. Für was?"
"Geschütztes Asyl, auf einer Zufluchtswelt unserer Wahl, als Held der..."
"Bullshit!" Unterbrach sie ihn. "Sie werden dich, sie werden uns umbringen, sobald wir Ihnen nicht mehr nutzen. Du bist tot, Oder hast du das schon vergessen? Verschollen und für tot erklärt, damit du tun kannst was du tust, auf dem Schiff, das du gebaut hast." Argumentierte sie vehement gegen den Gedanken, der sich zu festigen suchte. "Das hier ist alles was du wolltest, und du hast eine Zukunft hier."
"Ich habe eine Zukunft als Massenmörder. Dies wären nur noch zwei... Und dann ist es ..."
"Dann ist es erst angefangen. Bis du hier raus bist, werden viele Folgen. Vermutlich auch Kameraden, an denen du hängst."

Sarah sah ihn verständnisvoll an.
"Ich weiß was du erreichen willst, ehrlich. Ich habe es selbst versucht und bin gescheitert, und verzeih mir, wenn ich das so sage, aber ich habe damit mehr Erfahrung gehabt, als Du." Sie Strich ihm über die Wagne, "Du bist Pilot, durch und durch, du warst nie etwas Anderes. Meine Karriere hat bei den Marines begonnen, und das Fliegen war eine Ergänzung meiner Ausbildung." Sie lächelte verschmitzt, "deshalb war ich darin auch nie begnadet gut. Aber," sie wurde wieder ernst, "das Töten wurde mir in die Wiege gelegt. Mein Großvater war Infantrist, mein Vater war Infantrist, meine Mutter war eine Offizierin der Marines, als sich meine Eltern kennenlernten. Du bist nicht so."
Ihr Blick ging über die Schultern, seine Arme entlang zu den Händen.
"Und ich will auch nicht, daß Du so wirst."

"Du meinst, Dutzende, Hunderte oder tausende Wesen in einer Explosion töten ist humaner, als..." Wollte er ihr in die Parade fahren.
Sie fuhr auf - Er verstummte. "Es ist sauberer, Kris. Du musst ihnen nicht in die Augen sehen. In aller Regel kennst du sie nicht, und du siehst nicht, wenn ihre Augen brechen. Du fühlst nicht, wie ihr Puls aufhört zu schlagen und du hörst nicht ihren letzten Atemzug." Ihre Stimme hatte etwas Beschwörerisches. "Glaub mir, es ist nicht´s Schönes daran, aber wenn Du Rakhas oder Kajia abschießt, dann wird es nicht so sein. Was dich quälen wird ist diese Leere, wo ihre Präsenz war. Sie waren deine Kameraden, nicht unbedingt deine Freunde, aber du wirst mit der Trauer der Anderen konfrontiert, Du wirst dich immer an sie erinnern." Sie zeigte ihm die Handflächen, "Es wird schlimmer sein als jeder Abschuss eines Oktaeders, eines Tiamaten, einer Midway, denn du kanntest sie."

Sarah setzte sich wieder, ihre Stimme beruhigte sich und sie nahm seine Hände in die Hand. "Wenn du das machst, wirst du eine ganz andere Art Monster, und ich glaube, du wirst daran zugrunde gehen."
Sie hielt die Hände fest , "Und dann werden wir daran zugrunde gehen, und zuletzt dein Erbe, dein Blut, und alles wofür ich gelitten habe war umsonst." Sie zog seine Hände an ihr Gesicht, drückte sie an ihre rechte Wange, "Tu mir das nicht an, Bitte Kris!"

Pags fühlte sie, er wollte ihr nicht schaden, um Nichts in der Welt, er wollte sie befreien, ihr eine Zukunft geben.



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Zorro
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Re: Too far gone...

Beitragvon Zorro » 16. November 2017 19:53


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Mit freundlichen Grüssen
Col. Alejandro "Zorro" De La Vega

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