Wing Commander Online Chat- und Forenrollenspiel

Kappa Terminal
Sternzeit: 2708.089
[Auswahl] [Profil] Personalakte von Raza
Lebenslauf

Blut ist dicker als Wasser.

 

So heißt es im Volksmund. Hat zwar nichts mit Familienbande zu tun, aber das wissen die meisten Leute nicht.

Folgt man jedoch dem allgemeinen Volksglauben kann man meine derzeitige Situation als unwiderlegbaren Beweis gegen diese Behauptung betrachten. Ich will mich gar nicht großartig beschweren. Es ist zwar nicht alles so verlaufen wie ich mir das vorgestellt habe, aber letztendlich stehe ich hier und habe den Kopf noch auf meinen Schultern. Noch.

Und da wären wir bei meinem Problem. Ich habe den Zorn eines gewissen Grizzo erregt. Grizzo ist ein schleimiger Zuhälter. Einer dieser widerwärtigen Wichser, die Frauen erniedrigen und anschaffen lassen. Doch die Schergen dieses Schleimbeutels hängen mir am Arsch und mir gehen langsam die Optionen aus, kann ja schließlich nicht jeden umbringen der zu Grizzo gehört. Doch kommen wir erst einmal dazu wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Ich wurde in eine Schmugglerfamilie hineingeboren. Die Beziehung zu meinen Eltern könnte man im besten Falle als Angestelltenverhältnis bezeichnen. Ich kann mich an keinen Moment der Zuneigung erinnern. Fürsorge ja, aber immer auf einem professionellen Level. Ich mag ihre Tochter gewesen sein, doch war ich auch ein Werkzeug. Sie geizten nicht mit Geld, wenn es um meine Ausbildung ging. Ich war an vielen Schulen und Internaten. Sie brachten mir das Fliegen bei, sodass ich im Alter von 12 Jahren ihren Frachter der Free Trader Class besser fliegen konnte als sie selbst. Hatte wohl ein Talent dafür. Von da an übernahm ich den Job als Pilot der Raza. Ich bekam meinen Lohn und wurde außerdem auch an den Gewinnen beteiligt. Ich bekam alles was ihrer Sache dienlich war, doch ihre Zuneigung suchte ich vergebens.

Dann kam der Tag vor ziemlich genau 7 Jahren. Ich flog wie so oft die Erde an und landete in Belfast, Irland. Der Geschäftspartner meiner Eltern, Francis o’Shea oder Grizzo, erwartete eine Lieferung. Wie immer verluden wir die Ware auf Transportpods und brachten sie zu seiner Villa. Die Ware wurde sorgfältig inspiziert und anschließend zu Grizzo gebracht. Er warf einen Blick drauf und verfiel augenblicklich in Rage. Er brüllte irgendwas von Betrug und dass das die falsche Ware war. Wir hatten schon so einige Geschäfte mit ihm erfolgreich abgeschlossen, doch so hatte ich ihn noch nie erlebt. Zugegeben, ich war von Anfang an dagegen mit dem Kerl Geschäfte zu machen, doch er zahlte gut und das war alles was für meine Eltern zählte. Nach einem kurzen Gespräch schickten meine Eltern mich zurück zum Schiff. Sie sagten sie würden nachkommen.

Beunruhigt machte ich mich also auf den Weg. Doch bis zur Raza sollte ich nicht mehr kommen. Ich lief quer über den großen Markt und bemerkte die 3 Typen nicht, die mich seit dem Verlassen der Villa verfolgten. Als ich sie dann bemerkte war es bereits zu spät. Sie kesselten mich ein und nach einem kurzen Handgemenge verspürte ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Augenblicklich wurde es um mich herum dunkel.

Ich wachte mit brummendem Schädel in einem eher spartanisch eingerichteten Raum wieder auf. Ein kurzer Blick durch den Raum verriet mir nicht wirklich wo ich mich befand. Ich versuchte aufzustehen dabei vielen mir die Fesseln an Händen und Füßen auf. Ich riss an Ihnen doch sie waren zu fest. Ich rief laut um Hilfe. Mehrmals. Doch es kam niemand. Nach einiger Zeit gab ich auf und ließ mich erschöpft zurückfallen.

Ich konnte mir keinen Reim draufmachen. Hatten meine Eltern wegen der versauten Lieferung etwa Probleme? Wenn dem so war, musste ich hier raus und ihnen helfen. Meine Gedanken rasten und so heckte ich einen Plan aus der mir womöglich den Weg aus diesem Kerker bescherte.

Dabei sah ich mich sorgfältig aber unauffällig im Raum um. Ein Bett, 2 Stühle und ein kleiner Tisch. Dann noch die schwere Stahltür ohne jede Form von Öffnungsmechanismus. Fast hatte ich es übersehen. eine kleine Öffnung an der Decke in der rechten hinteren Ecke des Raumes. Man musst kein Raumschiffingenieur sein um zu wissen, dass es sich dabei um eine Kamera handelte. Die Tatsache überwacht zu werden vereinfachte meinen Plan.

Ich zog eine hoffentlich gute Show ab indem ich einen Anfall vortäuschte. Ich schüttelte mich und ließ Speichel aus meinen Mundwinkeln laufen. Zum Schluss verdrehte ich die Augen.

Tatsächlich kam kurze Zeit später ein Kerl rein und stand sichtlich planlos vor mir. Ich zog die Nummer noch ein paar Sekunden durch ehe ich mich schlaf fallen ließ und reglos liegen blieb.

Aufgeregt fragte er über Funk nach Anweisungen und gab meinen Status durch. Mit einem Mal warf er mich über die Schulter und ging aus dem Raum. Ich nutzte die Chance und griff nach seiner Pistole. Überrascht warf er mich ab nur um im nächsten Moment in die Mündung seines Blasters zu starren. Ich fragte ihn was zum Teufel hier los ist. Doch der Trottel versuchte mich zu entwaffnen. Ich drückte ab und rannte planlos den Gang hinab. Wie es kommen musste bog ich ein paar Mal falsch ab und landete in Mitten eines Aufenthaltsraums des Wachpersonals. Ich hatte gerade noch die Möglichkeit in Deckung zu springen, ehe sie mich mit Schüssen eindeckten. Glas und Mörtelbrocken flogen mir um die Ohren. Der Lärm war schier ohrenbetäubend, da dieses alte Gemäuer den Schall perfekt reflektierte. Ich kauerte mich zusammen und warf die Waffe in ihre Richtung. Nach ein paar Sekunden stellten sie das Feuer ein. Dann kamen sie und rissen mich unsanft hoch. Sie zerrten mich in ein Büro und zwangen mich vor Grizzo in die Knie.

Ich fragte was hier los sei und bekam dafür direkt einen Schlag auf den Kopf. Alles drehte sich und mir wurde übel. Ich stammelte, dass meine Eltern das nie zulassen würden. Darauf brach Grizzo in schallendes Gelächter aus. Seine Lakaien und Speichellecker stimmten mit ein. Noch während er lachte spielte er ein Memo meiner Eltern ab.

Sarah, wegen des versauten Deals stehen wir bei Grizzo in der Schuld. Jemand muss die Schuld abbezahlen. Da wir in unserem Zeitplan so eine Verzögerung nicht hinnehmen können, trafen wir die einzig logische Entscheidung. Du wirst die Schulden bei Grizzo abarbeiten. Da es sich um eine erhebliche Summe handelt werden wir uns vermutlich nicht mehr sehen.

Mit den Worten endete das Memo.

Ich war mir zu dem Zeitpunkt nicht sicher was ich da gehört hatte. Mein Verstand begriff die Worte nur langsam. Doch mit jedem verstrichenen Moment wurde die Erkenntnis, dass ich von meinen eigenen Eltern in die „Sklaverei“ verkauft wurde, klarer. Das war der Moment an dem sich mein Leben für immer verändern sollte. Das war der Moment in dem etwas in mir zerbrach.

Grizzo grinste und versprach sich von mir hohe Einnahmen. Mir war noch nicht klar was er damit meinte, doch das fand ich in den nächsten Wochen schmerzhaft heraus.

Anfangs wehrte ich mich noch in die Räume der Freier geschoben zu werden, doch nach unzähligen Misshandlungen brach mein Widerstand und ich merkte das sich auch mein Verstand durch die andauernden Schläge auf den Kopf veränderte. Ich fing an Dinge aus zu sprechen die ich eigentlich nur denken sollte und Dinge zu denken die ich eigentlich aussprechen sollte. Meine Gedanken waren zerstreut. Ich dachte an vieles Gleichzeitig und doch an nichts. Im Laufe der Jahre verlor ich das Gefühl Angst zu verspüren, denn wenn du die Hölle erlebt hast kann dir nichts mehr Angst machen.

Doch tief in meinem Inneren, bewahrte ich den einen Gedanken. Ich ließ ihn nicht zu in der Hoffnung ihn dadurch zu bewahren. Flucht.

Eines Tages war es dann soweit. Ich kramte den Gedanken hervor und sammelte all meine Kraft die mir noch geblieben war. Ich kannte die Villa nun auswendig. Ich kannte die Wachen und deren Patrouillen. Ich stahl eine Waffe und wartete auf den günstigen Moment der Nacht. Ich entledigte mich meiner Wache und schlich mich zum Hangar des Anwesens. 2 weitere Wachen schaltete ich auf dem Weg dahin aus. Ich ging an Bord Shuttles und startete die Maschinen. Natürlich blieb mein Fluchtversuch nicht lange unbemerkt. Als die Wachen in den Hangar stürmten drehte ich das Schiff und feuerte aus allen Roheren auf den Eingang. Ich verwandelte den Hangar in ein Schlachthaus, anschließend schoss ich die Hangar Tore auf und flog davon.

Seitdem streife ich umher und versuche nicht aufzufallen. Grizzo vergisst jedoch nicht. Seine Männer suchen mich bereits und ich weis nicht wie lange ich ihnen noch entkommen kann. Vielleicht melde ich mich beim Militär, vielleicht finde ich da ein wenig persönlichen Frieden.

 
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