Pags war fertig. Das fasste in einem Satz zusammen was geschehen war. Der Soldat war beim letzten Training im Marinestil einfach zusammengebrochen. Dr. Potter stellte hierbei fest, daß der gute Mann anscheinend massive Herzrythmusstörungen hatte, ob diese ihn für immer lahmlegen würden? Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Jetzt befand er sich auf der Krankenstation und sollte sich ausruhen. Die Beobachtung erledigten Maschinen, während Potter sich um das Gemetzel des Generals kümmerte. Wahrscheinlich wäre er selbst dort umgebracht worden, wenn einer der Marines den falschen Schlag gegen seine Brust geführt hätte. Nur so, wie es im augenblick war, wusste Pags nicht davon, und das war vermutlich auch besser so.
schmunzelte Pags. Er erinnerte sich noch lebhaft an die Abenteuer mit den 44th Devildogs unter General Bernstein. Was ein durchgeknallter Haufen. Wann immer es zwischen den Grunts und den Flyboys zu Ärger gekommen war, hatten die Piloten blutige Nasen zurückgebracht. Aber wie oft hatten Sie den Erdferkeln den Arsch im Gefecht gerettet, wenn sie in ihren Maschinen saßen. Marine und Heer waren zwei völlig unterschiedliche Welten und die Einen konnten den Job der Anderen einfach nicht machen. Die Dropshippiloten hatten zwar gewisse Fähigkeiten, aber gemessen an einem einfachen Rekruten der Marine, waren sie mit viel Mühe und Not auf dem selben Level anzusiedeln.
Dafür beherrschten sie ihre Waffen, was man von den Piloten nur mäßig sagen konnte. Außer mit der Dienstpistole hatten die wenigsten Erfahrung. Und wenn mal einer mit Erfahrung zu den Piloten kam, so war diese meist unvollständig und eher im unteren Bereich einer echten Frontsau anzusiedeln.
Kurz: Da versuchten sich zwei Welten miteinander zu messen, die selbst mit Mühe kaum in der selben Galaxie lebten.
Die gesamte Militärstruktur basiert auf dem Gedanken, daß ein gegebener Befehl genau so ausgeführt wird wie er gegeben wurde.
Er schmunzelte
Natürlich gibt es Raum für Interpretationen, und manchmal kann man einen Befehl auch umgehen oder biegen, aber grundsätzlich funktioniert das, was wir hier tun nur, wenn man sich darauf verlassen kann, daß es auch getan wird.
er rümpfte die Nase
Natürlich wird es immer Idioten geben, die meinen sie müssten dieses System ausnutzen um andere zu drangsalieren, aber im Allgemeinen verfolgt auch der bescheuertste General einen Plan mit dem, was er tut.
Pags sah Alejandro ernst an.
Was denn, wenn es sein Auftrag ist, uns zu drangsalieren? Was, wenn er den Befehl hat, uns wieder zu einer Eliteeinheiten zu machen? Ich würde an seiner Stelle dann erstmal damit anfangen das Geschwader zu brechen damit man es wieder formen kann. Wir haben hier, mich eingenommen, Zuviel Ego, Zuviel Lametta und viel Zuviel Hybris.
Er schmunzelte
Wir sind allesamt Superstars, und jeder weiß es von sich selbst. Das macht es schwer sich unterzuordnen... Glaub mir, ich weiß wovon ich rede... Und nimm es nicht persönlich... Irgendwann nehme ich dir entweder das Geschwader ab, oder ich suche mir ein Kommando.
Pags lachte, es tat weh, sein Körper war geschwächt.
Ich vermisse es, die Brücke... Das Flugdeck, die Verantwortung in der Taktik... vieles ist einfacher, anderes so viel schwerer. Ich denke ich habe meinen Teil im Cockpit geleistet, es wird bald Zeit, etwas Anderes zu tun. Bevor ich den Absprung verpasse und abgeschossen werde.
*schmunzelte* Wir sind noch nicht zu alt, doch sind anderes gewohnt, wir halten den Laden am Laufen, auch wenn wir dies im Hintergrund tun. Nunja ich habe wieder Verantwortung für einen kleinen Haufen, sogar für Dich *grinste*.
Komm Du erstmal wieder auf die Beine, dann schauen wir weiter was wir machen mit der Disziplin und Trainingseinheiten.
Mit freundlichen Grüssen Col. Alejandro "Zorro" De La Vega
Pags nickte, und verabschiedete sich mit einem halben Salut. nach dem er den Kopf zur Seite drehte und sich ein wenig den Morphinen ergab, die ihn beruhigen sollten.
Noch bekam er alles mit, aber sein Bedarf an Gesprächen war im Augenblick gedeckt.
Nachdem sich Dr. Potter um Lilly und die anderen Verletzten gekümmert hat, kommt er zu Phoenix zurück. So, jetzt zu ihnen. Wie es aussieht haben sie eine besonders starke Form der Gefäßverkalkung in einigen wichtigen Adern. Sowas kann genetisch bedingt sein oder mit dem Lebensstil zusammenhängen. Zum Glück gibt es inzwischen eine Therapie dafür, die aber nicht ganz ohne Nebenwirkungen abgeht. In den letzten Jahrzehnten wurde ein Medikament entwickelt, das gezielt solche Verkalkungen auflöst und die Adern entsprechend frei macht. Wir Mediziner nennen das spaßeshalber "Rohrfrei", weil es so ähnlich wie der Rohrreiniger wirkt. Die Prozedur sieht so aus, dass ich ihnen 24 Stunden lang das Mittel arteriell injiziere. Es wird dann durch den Blutfluss in ihrem ganzen Körper verteilt und fängt an die Verkalkungen aufzulösen. Das Problem dabei ist, wenn sich Verkalkungen von der Arterienwand lösen, bevor sie sich vollständig aufgelöst haben. Dann kann es nämlich zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Thrombosen kommen. Wir werden sie deshalb für mindestens 48 Stunden komplett überwachen um solche Nebeneffekte auszuschließen. Danach muss ich sie ans Dialysegerät anschließen um den Wirkstoff wieder aus dem Blut zu filtern. Das Ganze muss 2 mal passieren im Abstand von 24 Stunden. Sprich sie sind für 3 Tage komplett aus dem Rennen und wie gesagt ein gewisses Risiko für die genannten Probleme besteht. In Angesicht der starken Verkalkung und der Tatsache, dass sie als Pilot unglaublichen Kräften im Cockpit ausgesetzt sind, würde ich ihnen trotzdem dringend dazu raten. Meine Vermutung ist, dass sie, wenn sie leichten Jäger geflogen wären, schon längst einen Zusammenbruch im Einsatz gehabt hätten. Bei einem extrem harten Manöver ihres Bombers kann das aber im Moment auch jederzeit passieren.