Dann war das also Verlobung Nummer drei? Der Marshall war anscheinend noch wesentlich menschlicher als sie es bisher gedacht hatte. Und es sprach nicht gerade für sein Händchen für Frauen. Die kürzlich verstorbene Frau des Lt Col war also die Exfrau von West gewesen?! Auf der Krankenstation vor ein paar Tagen hatte sie ihm angeboten, über seine Frau zu reden, wenn er Bedarf hatte. Da hatte er es abgelehnt, nun war sie froh, von dem ihr im Augenblick so lästigen Thema Liebe weg wechseln zu können.
"Oui, er war sehr nett und locker... Kein Stock im..."
Mit einem Kopfnicken wies sie auf den Teil des Körpers, den sie meinte.
"Ich fühle mich an Bord inzwischen auch sehr wohl und gut aufgehoben. Nur gerade ein Wenig 'in und 'er gerissen zwischen dem Neuen und Gewohnten... Deshalb 'abe ich mich auch aufs Aussichtsdeck zurückgezogen...."
"Das geht jedem so wenn er das erste Mal Dienst auf einem Träger tut. Glauben Sie mir es ist wie ein kleines Dorf im All eingesperrt in einer gepanzerten Seifenblase." schmunzelte er.
"Aber wie gesagt, hier werden Sie sehr viel Ruhe finden, wenn Sie möchten. Sie müssen ja niemanden sagen wohin Sie gehen in ihrer Freiwache."
"Im Moment ist mir diese Seifenblase un peu trop exigu..."
Sie ließ ihren Blick hinaus in das glitzernde Sternenmeer schweifen.
"Was ich Sie immer schon fragen wollte: Woher können Sie französisch sprechen? Zum ersten Mal ist es mit aufgefallen, als Sie mit der VO im Kasino waren. Das war mein erster Abend an Bord...und Sie 'aben geflucht."
<--nach der Dusche auch ein Bedürfniss hat auf ein paar ruhige Momente. Da er nicht sonders formell ist hat er wie immer einen schwarzen Fliegerkombi ohne jegliche Abzeichen an. Er überlegt ob er auf dem Panoramedeck die Entspannung findet die er sucht entscheidet sich dann aber für den Shinto-Schrein. Dort angekommen entzündet er ein paar Räucherstäbchen bevor er sich im Schneidersitz auf dem Boden niederläßt und versucht sich seiner Gedanken bezüglich Adhara klar zu werden
"I never fear death or dying, I only fear never trying. I am whatever I am, only God can judge me now."
*Die Dusche tat Raven gut. So konnte er sprichwörtlich den Kopf frei spülen vom Einsatz, von den Vorkommnissen. Für ihn stand nun die Freiwache an. Mit Bluejeans und dem Sewa-TShirt gekleidet führte ihn sein erster Weg ins Kasino. Für gewöhnlich war es Anlaufstelle Nummer 1 für die sozialen Kontakte und dem Leben außerhalb des Dienstes. An der Theke bestellte Raven was zu trinken und fragte Sam nach Mako*
Hey Sam. Das übliche bitte. Hast du heut schon Mako gesehen?
Ob auch auf kurze Zeit gezähmt, Sie waren nicht zu zwingen; Ob auch ihr Flügelpaar gelähmt, Es wuchsen neue Schwingen, Und mit gewalt'gem Flügelschwung Aus Odin's Dienst und Schranke Floh das Rabenpaar Die Erinnerung und der Gedanke.
"Das liegt daran das meine Familie ehemalige Kreolen sind. Geht bis zur antiken Zeit der Kolonialisierung auf der alten Erde zurück. Irgendwas ist wohl hängen geblieben und zwar die gute Küche und das bisschen Französisch was meine Familie beim Abendessen vorwiegend spricht." Er zuckte wieder mit den Schultern.
"Wahrscheinlich hört es sich für Sie furchtbar an, aber das ist eben unser Venice-Einschlag."
= Sam - Kasino =
"Mako? Heute morgen nach dem Einsatz, hat sich eine Mineralwasser gebunkert und wollte irgendwo ausspannen. Glaube auf dem Aufsichtsdeck." Sam nickte und fuhr fort ein Shotglas zu säubern.
Kreolen? Adhara musterte ihn etwas genauer. Das Aussehen war eher nordeuropäisch mit seinen blauen Augen... Dann musste das wohl schon sehr lange her gewesen sein, dass seine Familie nach Venice gegangen war...
"Von Venice kommen Sie... Interessant. Ich 'abe gehört, es soll das wahre Surferparadies sein... Dass Sie kein Franzose sind konnte ich schon 'heraushören. Dieser Dialekt war mir nicht bekannt. Allerdings 'atte es mich überrascht. Im großen Universum trifft man selten auf Menschen, die Französisch sprechen "
Ob sie ihn furchtbsar fand oder nicht, ließ sie erst einmal unkommentiert. Darüber hatte sie nicht einmal nachgedacht.
"Ich bin von der guten "alten Erde".
Ihrem Lächeln konnte man entnehmen, dass sie darauf stolz war.
"Ja.. ich war mal mit meiner Frau da. Sie ist schon sehr interessant, aber Venice ist schöner." schmunzelte er.
"Und ja es ist ein Paradies für Surfer, Sonnenanbeter und Tagediebe. Ein richtig schönes Urlaubsparadies, aber wenn man dort aufwächst will man so schnell wie möglich mal was anderes sehen. Wie war es bei Ihnen?"
Ein kleines Bisschen schien er doch das Bedürnis zu haben, von seiner Frau zu sprechen.... Sie würde ihn diesbezüglich nicht ausbremsen.
"Ich 'atte nie das Bedürfnis, die Erde zu verlassen, wenn ich ehrlich bin. Ich 'abe Medizin studiert, wollte Chirurgin werden... Aber meine Familie war in Gefahr, die Mantu 'aben Freunde meiner Familie verschwinden lassen... Da 'abe ich den Entschluss gefasst, mich den Exilanten anzuschließen und meine 'eimat zu befreien. Dass ich nun 'ier auf der Sewastopol bin, ist Zufall. Personalrotation. Anfangs war ich , zugegeben, nicht wirklich glücklich darüber, auf einen Träger versetzt zu werden. Aber es ist wesentlich angenehmer und komfortabler, als ich es mir vorgestellt 'abe."
Er nickte und seufzte dann leise als die Schatten seiner Vergangenheit wieder auftauchten.
"Ich sollte das Restaurant meiner Eltern übernehmen aber meine Geschwister sind alles bessers Chefs als ich, deswegen kam es zum Streit. Ich schloss mich der Miliz von Venice an und nach der herben Niederlage der Exilanten bei Hubble haben sie mich in den aktiven Dienst gezogen. Ich hatte nichts dagegen und nahm das Offizierspatent gerne an. Ich war auf einigen Trägern schon aber die Lady Sewa ist mein zu Hause geworden und ich wechselte nur noch intern die Geschwader von den Engel und Wölfen."