"In gewisser Weise ...ja. Nur etwas komplexer und komplizierter als das."
Wann war bei ihr schon mal etwas wirklich klar und einfach?
"Es reicht die Anwesenheit einer anderen Person im Raum. Es muss nicht unbedingt körperliche Nähe sein. Emotionale schon mal gar nicht. Wobei beides das Einschlafen natürlich um ein Vielfaches schöner macht, wenn man wirklich im Arm gehalten wird. Allerdings 'aben die Freunde mit gewissen Vorzügen -mit der Illusion von Nähe ohne sie zulassen zu müssen- mir auch gereicht."
Sie senkte kurz den Blick und grübelte einen Moment, ehe sie weiter sprach.
"Ich denke, der Auslöser war Matteos Tod. Er war vorher in eine andere Einheit versetzt worden.. und ich schlief plötzlich alleine als schlimme Dinge passierten. Vielleicht kann ich mich deshalb auch nicht auf eine Fernbeziehung einlassen. Aus der unterbewussten Angst, dass Marcus etwas passiert, und ich nicht da bin. Ich weiß bis 'eute nicht, wie Matteo gestorben ist.... ob es ein schneller schmerzloser Tod war, ob er Qualen erleiden musste... Er war nur ein Name auf der Liste."
Auch wenn sie inzwischen den Blick ehrgeizig in die Zukunft gerichtet hielt, waren manche Dinge aus der Vergangenheit noch nicht ganz aufgearbeitet.
Die Frau das unbekannte Wesen.....ich lehne mich jetzt mal etwas aus dem Fenster aber wenn du allein bist kommen die Dämonen in deinem Kopf aus ihren Verstecken. Kenne ich, kenne ich nur viel zu gut. Es gibt keine Dienstanweisung was man da macht und bei jedem ist es anders. Bei mir war es Zeit, viel Zeit aber jetzt habe ich die Oberhand über meine Dämonen.
"I never fear death or dying, I only fear never trying. I am whatever I am, only God can judge me now."
"Ich 'abe zu lange verdrängt und betäubt statt mich meinen Dämonen zu stellen. Ich denke, es gibt nichts was ich nicht probiert 'abe um nichts mehr fühlen zu müssen. Angst, Selbsthass und freier Zugang zum Medizinschränkchen. Ein behütet aufgewachsenes Mädchen aus gutem 'ause... voller Idealismus, doch von der Realität der Krieges gebrochen. Ben 'at einige Schandflecken in meiner Akte vertuscht und bereinigt. Sonst wäre ich längst unehrenhaft entlassen. Deshalb wollte ich auch den Wechsel zur Navy: als Neustart."
Sie trank einen größeren Schluck.
"Ich denke, die Frau von 'eute ist stark genug, es mit den eigenen Dämonen aufzunehmen. Und wenn ich mit ihnen per Du bin, dann bin ich auch wieder bereit, jemanden voll und ganz in mein Leben zu lassen."
Die Kasino Tür ging auf, herein kam Rumble, eher ein Schatten von ihm. An seinem Arm ein ein schwarzes Band mit irgendetwas drauf. Leider war es zu klein das man es hatte auf größerer Distanz erkennen können. Doch die farbe hob sich stark ab.
James Blick war eine Mischung aus Trauer und Wut. Seine Augen eher leer.
Geistesabwesend schlich er zur Theke bestellte sich was zu essen und einen Rum. Mit diesem in der Hand ging er ohne Kenntnisnahme an Paladin und Corbeau vorbei und setzte sich in die letzte Ecke des Kasinos.
Jason sah, wie Rumble rein kam und musterte ihn kurz. Nein dies war kein normales Verhalten eines Piloten. Das schwarze Band viel auf und Knighthawk hatte ein sehr seltsames Gefühl, bei der Sache. Er stand auf und ging zu Rumble.
"Hey. Sorry, dass ich störe. Was ist los?" fragte er vorsichtig und ruhig gen Rumble.
Kaum saß James kam schon einer der Piloten auf ihn zu. Klar war ihm das, er sah auch echt hunde elend aus. Viele Lebensformen haben schon das Licht in den Augen verloren, viele letzte Atemzüge musste James schon ertragen.
Doch wenn es jemand betrifft dem man nahe stand, der beinahe schon ein richtiger Freund war, dann merkt man wirklich wie endlich alles ist.
Ein tiefer schluck aus dem Glas in James Hand, gefolgt von einem griff in seine Innentasche. Es klimperte laut da James es etwas sehr trotzig, mit einer Mischung aus Wut und Trauer auf den Tisch schlug. Als er die Hand weg nahm glänzte ein einzelnes Dogtag und die Rangpins eines Lt. Col. auf dem Tisch.
James schnappte sich sein Glas und ging zur Theke um sich noch einen rum zu holen. Wortlos setzte er sich wieder.
Okay, wir haben einen Kameraden verloren. dachte sich Jason und sah auf den Namen. Ravenclaw kannte er nur vom sehen. Wirklich mit ihm zutun, hatte er nicht. "Das tut mir leid." sagte er und nickte. Jason Blick war ernst.
Dann ging er auch schon wieder, denn er wollte Rumble nicht weiter stören. Bin ich froh, dass ich mit keinem Kameraden befreundet bin. Das wirft einem, bei deren Verlust, nur aus der Bahn. dachte Jason weiter und setzte sich wieder an seinen Tisch. Er trank dann noch eine große Cola und kümmerte sich, um seinen Kram.
Adhara errötete leicht bei der Nachfrage. Sie fühlte sich dabei ertappt, an jemanden Bestimmtes gedacht zu haben. Doch noch war es viel zu früh, ernsthaft darüber nachzudenken. Nicht bloß zu früh- es fühlte sich falsch an, so kurz nach der Trenunng. Und sie fühlte sich schuldig, sich eingestehen zu müssen, dass diese Person auch einen gewissen Anteil an ihrer Entscheidung für die Sewastopol hatte. Und einen großen Platz in ihrem Herzen. Allerdings wäre es ihm gegenüber aktuell absolut nicht fair, sich zu früh in seine Arme zu werfen. Da hatte er mehr verdient als bloß Tröster zu sein. Erst einmal musste sie wieder mit sich selbst - und ihren Quartierproblemen- klarkommen.
Rumbles Erscheinen rettete sie vor einer Antwort. Mit einer hochgezogenen Augenbaue verfolgte sie, wie er mit seinem Glas in der Hand bei ihnen vorbei ging. Auf dem Flugdeck hatte sie sich schon gewundert, was ihn so wütend gemacht hatte... Sie hatte sich vorgenommen, ihn hier gegebenenfalls darauf anzusprechen. Allerdings wirkte er gerade eher wie jemand, der sich alleine betrinken wollte....
Kurz bekam Alexandr ihre Aufmerksamkeit zurück, als er nach dem Essen fragte und der Engel- Pilot vom Nebentisch bei James nach dem Rechten sah.
"Da ich nicht in der Öffentlichkeit zwangegefüttert werden möchte... "
Ein klirrendes Geräusch, als ob jemand etwas metallenes auf den Tisch klatschte, ließ sie leicht zusammen zucken. Knighthawk kam zurück und James stürmte in Richtung Tresen. Als er mit einem neuen Glas an ihnen vorbei kam, hielt es Adhara nicht mehr auf dem Stuhl.
"Wenn du mich kurz entschuldigst..."
Mit besogt fragendem Blick trat sie an seinen Tisch.
"Jim? Was i..."
Doch schnell fiel ihr Blick auf das Dogtag und die Pins. Er musste gar nicht antworten. Adhara griff es und verstand.
<--wohl mitkriegt das sie errötet. Da er sie aber gerade nicht mehr in Verlegenheit bringen will sagt er lieber nichts. Gerade als er sie mit dem "Zwangsfüttern" aufziehen will ist sie von Rumble abgelenkt. Da rettet der Zufall sie ja gleich zwei mal.........
Ums Essen kommst du nicht rum
"I never fear death or dying, I only fear never trying. I am whatever I am, only God can judge me now."
