Anni steht auf dem Gang vor ihrem Quartier. Sie schliesst ab und schlendert nachdenklich, ohne Ziel, durch die Gänge der Sewastopol. Ihr geht momentan alles durch den kopf und kann sich nicht auf eine bestimmte Sache konzentrieren. Sie versucht etwas zerstreuung zu finden, weiss aber nicht so recht wie.
Wenn man Nachts nichts mehr Essen sollte, warum gibt es dann ein Licht im Kühlschrank?
In das Studium seiner persönlichen Bibel vertieft wandert auch Desdichado durch die Gänge. Schliesslich biegt er um die falsche Ecke und spürt, bevor er sieht, dass er jemanden umgerempelt hat. In Bruchteilen von Sekunden lässt er die Bibel mit lautem Scheppern fallen und seine Hand zuckt nach vorne, das Handgelenk der noch immer nicht erfassten Person packend.
"Hoppla..." stößt er aus, während ihm bereits durch die schmalen Handgelenke und kurz darauf durch die Miene der Frau vor ihm bewusst wird, dass er eine solche umgerannt hatte.
"Verzeihung, Ma'am." fügt er hinzu, während er vorsichtig bemüht ist, sie wieder auf die Beine zu bringen.
"Borniert und lächerlich ist es, nicht darauf sehen zu wollen, wessen Sohn einer ist." Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Anni plumpst zu Boden. Sie schaut völlig überrascht auf und sieht in Desdichados ebenso überrascht es Gesicht. Sie nimmt seine Hand und lässt sich hoch helfen. "Ääh ... kein Problem..." Stottert sie etwas vor sich hin und muss dann lachen. "Wir haben wohl beide nicht richtig aufgepasst." Dann erst merkt sie das er immer noch ihre Hand hält. Sie schüttelt sie. "Anni De Vil, Chief Mechanic, freut mich." Sagt sie dabei grinsend.
Wenn man Nachts nichts mehr Essen sollte, warum gibt es dann ein Licht im Kühlschrank?
"Ja, Ma'am. Ich sollte auch ausserhalb der Dienstzeiten besser auf meine Umgebung achten." meint er mit einem freundlichen Lächeln, nachdem sie lachte.
"Mein Name ist...John Doe. Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Miss De Vil."
Und wieder einmal wundert er sich, wo diese unzähligen, hübschen Frauen herkommen mochten. Hatte der Admiral einen geheimen Bunker, wo er solche Schönheiten scharenweise hortete und in regelmässigen Abständen auf die Sewastopol losliess ?
Erst jetzt lässt er ihre Hand los und bückt sich, um die Bibel aufzuheben. Dabei rasselt die Kette, die das Buch mit seinem Gürtel verbindet, ein wenig.
"Borniert und lächerlich ist es, nicht darauf sehen zu wollen, wessen Sohn einer ist." Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Sie sieht ihn fragend an. "Eine ... Bibel?" Ihr Blick ist eine Mischung aus Verwirrung und erstaunen. "Die gibt's noch?" Zwar ist sie sehr grob damit vertraut, hat sich aber nie wirklich damit befasst. "Und was sagt sie dir?" Strahlt sie ihn fröhlich trällernd an.
Wenn man Nachts nichts mehr Essen sollte, warum gibt es dann ein Licht im Kühlschrank?
"Ja, eine Bibel. Ein sehr altes Stück... das Geschenk eines Lehrers, als ich zur Flotte kam." antwortet er geduldig.
"Sie spricht leider nicht mit mir. Aber im Gegensatz zu Menschen lässt sie mich nicht im Stich." Sein Lächeln ist nun ein wenig gewichen und er kann einen Hauch von Bitterkeit nicht ganz verbergen.
"Borniert und lächerlich ist es, nicht darauf sehen zu wollen, wessen Sohn einer ist." Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Sie zuckt mit den Schultern. "Deinem Blick nach zu urteilen hast du wohl einiges durchgemacht." Sie sieht leicht besorgt aus. Ihre Gedanken schweigen für den Moment. "Was ist? Gehen wir ein Stück?" Fragt sie freundlich lächelnd.
Wenn man Nachts nichts mehr Essen sollte, warum gibt es dann ein Licht im Kühlschrank?